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nun schon wieder Geschichte......

Mobiler Kampf gegen Krebs

Von Heike Sabel und Mareike Huisinga (SZ vom 08.09.2007)



Foto: Daniel Spittel


Im Oktober startet das Mammografie-Programm. Auch in der Sächsischen Schweiz sind Frauen zu Röntgenuntersuchungen eingeladen.

Ab Oktober erhalten alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren im Landkreis Sächsische Schweiz Post. Sie bekommen eine Einladung zur kostenlosen Röntgenuntersuchung der Brust. Dieses sogenannte Mammographie-Screening ist eine Initiative der Bundesregierung und der Krankenkassen, es findet in ganz Deutschland statt.

Verantwortlich für die Untersuchungen in Ostsachsen sind die Radiologen Dr. Kerstin Große und Dr. Jan Näke aus Pirna. "Ziel ist es, Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen und ihn zu behandeln", erläutert Kerstin Große. Denn allein in Sachsen sterben jährlich etwa 800 Frauen an Brustkrebs. "Wird er frühzeitig erkannt und behandelt, steigert dies wesentlich die Heilungschancen", bestätigt auch Dr. Aiman Bachouri, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe der Sebnitzer Klinik und medizinischer Leiter des Brustzentrums Ostsachsen.

Die Frauen werden alle zwei Jahre zur Untersuchung eingeladen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Um die digitale Mammografie durchzuführen, haben Kerstin Große und Jan Näke Räume im Pirnaer Klinikum angemietet. Außerdem werden sie ein sogenanntes Mammobil einsetzen - ein Spezialbus mit Röntgenausrüstung, der über die Dörfer fährt. "Damit hoffen wir, möglichst viele Frauen zu erreichen, denn die Teilnahme ist freiwillig", sagt Dr. Große.

Das Besondere an dem Programm: Auch Frauen, die bisher keine Symptome haben und deshalb vielleicht nicht zur Vorsorgeuntersuchung gehen würden, werden erfasst. Darüber hinaus möchte man die Frauen ermutigen, andere Vorsorgeuntersuchungen, zum Beispiel auf Gebärmutterkrebs, regelmäßig zu nutzen. Dr. Große hofft auf hohe Resonanz: "In Bundesländern, in denen die Reihenuntersuchungen schon laufen, nehmen bis zu 70 Prozent aller Angeschriebenen teil."

Vor negativen Folgen durch Strahlung müssten die Frauen keine Angst haben, denn die Belastung durch das Röntgen sei dank neuester Technik relativ gering. "Sämtliche gesetzlichen Grenzwerte werden eingehalten", betont Dr. Näke. Ergibt der Befund Auffälligkeiten, können die Frauen unter anderem in den Brustzentren Pirna, Sebnitz oder Görlitz weiterbehandelt werden. Dort wird zunächst eine Gewebeprobe untersucht. Das Ergebnis ermöglicht die Unterscheidung zwischen gut- oder bösartigen Veränderungen. "Dann werden die weiteren Schritte besprochen und eingeleitet", erklärt Dr. Bachouri

Wichtige Selbstuntersuchung

Wenn Vorsorge so wichtig ist, warum wird das Programm dann nur Frauen zwischen 50 und 69 angeboten? Dr. Näke: "In dieser Altersgruppe ist der Nutzen der Mammografie am größten. Das belegen wissenschaftliche Studien. Frauen ab 70 sollten bei entsprechenden Befund ihren Frauenarzt aufsuchen. Der entscheidet, ob weitere Mammografien notwendig sind." Dr. Bachouri verweist auf ähnliche Programme in anderen Ländern. "Sie bestätigen noch nicht, dass die Untersuchungen auf andere Altersgruppen ausgeweitet werden sollten." Die Ergebnisse in Deutschland seien abzuwarten.

Doch so lange sollten die Frauen nicht warten. Nachholbedarf sehen die Ärzte nach wie vor bei der Selbstuntersuchung der Brust. "Wir empfehlen jeder Frau, einmal monatlich eine Selbstuntersuchung vorzunehmen", sagt Bachouri. Zum Erlernen der Technik organisiert das Brustzentrum Ostsachsen regelmäßig Kurse. Auch Frauenärzte bieten diese an.